mitten in China

27 09 2013

Die Frau lächelt mich fragend an, ihr Mann lächelt auch, beide reden auf Chinesisch auf mich ein, ich lächel zurück und ehe ich mich versehe, haben sie mir ihren kleinen Sohn auf den Schoß gesetzt, er mag zwei Jahre alt sein und hat kleine braune Hoden, die ich nicht übersehen kann, denn seine Hose hat einen grossen Schlitz, der den Blick auf Popo und Genital freigibt, wie bei allen kleinen Kindern in China. Sie machen ein Foto.

Wir werden oft fotografiert, noch häufiger angestarrt. Doch manche Menschen sind auch ganz reizend wie der alte Herr, der uns in qufu ansprach: i m curious, may i ask you where you come From. Oh, Germany, welcome to China.

Auch das essen finde ich gewöhnungsbedürftig. Gestern wollten wir hier in xian, im moslemviertel wie alle anderen eine Suppe mit köstlichen frischen Nudeln verputzen. Wir bekamen jede gleich zwei Schüsseln voll, eine mit Nudeln, Rindfleisch, Koriander, die andere einer grauen brühe mit fettaugen, glasnudeln und undefinierbarem fleisch von fremder konsistenz und starkem geruch. Innereien vom Hammel? Gehirn?

Abends dann beim Chinesen um die Ecke. Da hat es gut geschmeckt. Leckerer Reis, schmackhafte Bohnen, köstlicher Blumenkohl, spare Ribs für lotte. Auf der Karte jedoch so merkwürdige Dinge wie „Urine smelling Noodles“.

Von qufu, der Stadt des Konfuzius, sind wir mit dem Zug nach luoyang gefahren. Auf den bahnhöfen geht es zu wie auf flughäfen. Das gepäck wird durchleuchtet, sicherheitscheck, fahrkarten- und passkontrolle und dann ab in den wartebereich vor dem entsprechenden bahnsteig. sobald die einfahrt des zuges bevorsteht erneute fanrkartenkontrolle und dann wird am bahnsteig aufstellung genommen, gleich auf höhe des richtigen waggons. Von den drängeleien, vor denen manche mich gewarnt hatten, keine spur. 

Die Fahrt dauerte acht Stunden. Wir hatten sogar Platzkarten, zumindest für die ersten sechs Stunden, in denen wir dann ausgiebig die Sitten der uns umgebende Chinesen – vorwiegend Männer, vielleicht Wanderarbeiter –  studieren konnten. Einer zum Beispiel, ein kräftiger, etwas untersetzter Mittdreißiger, hat sich immer wieder das s-shirt hochgezogen, wie es die chinesischen Männer gerne machen, und seine runde braune plautze präsentiert. Eine Weile auch die dazugehörige Brust. 

 

 

Andere haben sich an ihren Vorräten gelabt, gerne enorme papppötte mit Instant-Nudelsuppen, die man irgendwo im Zug mit heißem Wasser auffüllen konnte. An Proviant herrschte kein Mangel; alle zehn Minuten schob jemand ein wägelchen  durch und  bot Obst, Getränke oder gleich ganze Mahlzeiten an. Daneben gab es aber auch fliegende Händler mit Zeitschriften, hühnerbeinen, Schmuck, Lotterielosen, die ihre Ware unter dem nächsten Sitz verschwinden ließen, sobald der Schaffner auftauchte. Die Männer jedenfalls verpflegten sich, machten ein Nickerchen, was Chinesen offenbar immer und überall können. Kurz den Kopf auf den Tisch und schon eingenickt. Nach dem aufwachen einmal kräftig auf den Boden oder gegen die heizung gerotzt und weiter geht’s. 

In luoyang haben wir die Longmen- Grotten angesehen, etwa die ältesten buddhistischen Kunstwerke Chinas. ( Die Seidenstraße begann in luoyang. Und über die Seidenstraße kamen die Religionen nach China) Am Flussufer sind auf einer Strecke von etwa einem Kilometer Tausende von Buddhas in die Felsen gemeißelt worden, zum Teil daumengross, zum Teil riesige, repekteinflössende Statuen, denen man kaum bis zur Wade reicht.  Besonders schön ist der Blick vom gegenüberliegenden Ufer.

 

Die Longmen- Grotten bei luoyang

 

In einem geradezu futuristisch anmutenden prachtbau von bahnhof, der weit vor den Toren der Stadt lag, sind wir dann in den Schnellzug nach xi’an gestiegen, einer weiteren Millionenstadt, die ziemlich genau mitten in China liegt. Sie wurde bekannt wegen der terrakottakrieger, die hier in der Nähe in einer unterirdischen Höhle gefunden wurden.  

 

 

Im moslemviertel von xi’an

 

Eine quirlige, kosmopolitische Stadt mit einem moslemviertel, der ältesten Moschee Chinas, Museen, einer alten Stadtmauer und den offenbar unvermeidlichen, extrem hässlichen Hochhäusern, die am Rande der chinesischen Großstädte aufragen wie waffensammlungen oder Reißzähne. 

 

 

Auf der alten Stadtmauer von xi’an.

Doch als ich heute in der Dämmerung mit dem Rad über die Stadtmauer gefahren bin, haben sie im Abendrot geleuchtet. Und die ingwerchips, mein Proviant, waren exorbitant köstlich: hauchdünn, kandiert, von feiner schärfer, umhüllt von Puderzucker! Noch ein Nachtrag zum Thema essen: heute gabs möhrensalat In einer sesamölsauce mit gerösteten roten Chilis und Koriander sowie köstliche geschmorte Auberginen.. Dazu karamellisierte Kartoffelstücke,süß wie gebrannte Mandeln…



hühnerfüsse in der Stadt des Konfuzius

22 09 2013

Fahrkarten nach luoyang?

Zero.

Morgen?

Vielleicht, aber nur noch Stehplätze.

Wie lange geht die Fahrt? 

Acht Stunden.

Es gibt keine Fahrkarten, wir hängen erstmal fest. In einer lauten, stickigen Stadt, hungrig. Also essen gehen. Wir bestellen Hühnchen mit Pilzen und bekommen eine große Schale voller hühnchenteile in einer duftenden dunklen Soße, in der ein paar frische grüne paprikastreifen leuchten. Ich will mir etwas in mein Schälchen füllen, schaue genauer hin und schrecke zurück. Hühnerfüsse. Hühnerfüsse mit Zehen, Krallen, Hornschuppen. Mir fällt ein, dass auf der Karte auch schon Oxfrog zu lesen war, ochsenfrosch. Da hilft kein grüner Tee und auch kein kühles Bier, das Krieg nicht runter. Vielleicht schmecken hühnerfüsse lecker und sind womöglich sehr gesund. Ich habe auch immer erklärt: was die essen, kann ich auch essen, aber jetzt schnürt es mir doch den Magen zusammen. Den Rest des abends denke ich über die Vorteile vegetarischer Ernährung nach.

Qufu ist die Stadt des Konfuzius. Als er 600 vor Christus das licht der Welt erblickte, war er so hässlich, dass seine Mutter ihn verstieß. Ein Tiger und ein Adler haben sich seiner angenommen, bis die Mutter realisierte, was für ein besonderer Mensch er war. Er hält menschlichkeit, Gehorsam, Arbeit und Disziplin hoch und manche sagen: Was der Protestantismus für die wirtschaften des Westens bedeutet, Ist der konfuzianismus für China. 

 

 

 

 

 

 Junge Chinesen im Tempel des Konfuzius

 

Konfuzius wird verehrt wie ein Heiliger.. Das Anwesen der Familie Kong, seiner Nachfahren, ist nach der verbotenen Stadt das zweitgrößte Anwesen Chinas. Gleich daneben der Tempel des Konfuzius, in dem seine wirkungsstätten und eine Menge souvenirshops zu bewundern sind.

Heute dann im Wald des Konfuzius, einem einige Hektar großen Waldfriedhof, in dem die Familie Kong ihre verstorbenen zu bestatten pflegt. Alte Zypressen, die ihre Stämme zu den seltsamsten formen verdreht haben, mit Gras bewachsene Grabhügel, steinstatuen: Löwen , Widder, Pferde, Konfuzius, Steintöpfe und immer wieder mit chinesischen Zeichen beschriebene Stelen. Verwittert, von efeu umrankt, geheimnisvoll.

 

 

 

 

Unser hostel ist eine amerikanische Oase mit lauschigem Innenhof, einer chinesische Waschmaschine und Banane-pancakes Zum frühstück. Und Musik! Die jungen Chinesen, die hier arbeiten, sind superfreundlich und helfen uns bei allem. 

Am Ende haben wir doch noch Fahrkarten nach luoyang bekommen, zwar einen tag später, mit etwas Risiko und evtl. Umsteigen, aber immerhin!

 

Qufu bei Nacht



nachts in qufu

21 09 2013

Sie tanzen Rock’n’Roll: ein schmaler, geschmeidiger Mann in heller Hose und eine Frau im cocktailkleid und etwa fünfzehn  weitere Paare, jeder Schritt und jede Drehung stimmen. Vermutlich ist es ein tanzclub. Sie tanzen im freien, am Rand eines großen Platzes mitten in der Stadt. Autos und Mopeds fahren vorbei, die meisten mit leise schnurrendem Elektromotor. Auch Fahrräder, mal eine Rikscha, kleine Busse, offene Gefährte, Kutschen. Ein Mann führt ein Pferd nach Hause. 

Wir sitzen auf niedrigen hockern an ebenso niedrigen tischen,, trinken warmes bier aus 0,7 literflaschen und schauen den tanzenden zu. Es ist eine warme nacht, jetzt um neun sind es sicher noch  25 grad. Über der Stadt lag den ganzen tag ein  trüber Dunst, man mochte kaum spazierengehen. Jetzt ist es angenehmer und die Menschen atmen auf. 

Der Geruch von Rauch und Holzkohle liegt in der Luft, neben uns werden an einem Stand Spieße gegrillt, vermutlich Hammel. Männer sitzen in Gruppen am Straßenrand und spielen Karten oder chinesische brettspiele, manche haben sich ob der Hitze das t- Shirt hochgezogen und präsentieren ungeniert ihre Bäuche. An Bäumen und Straßenlaternen prangen bunte Lichter, wie große rote Embleme mit grünen, gelben, blauen Verzierungen. So bunt und üppig wie in einer deutschen Kleinstadt zur Weihnachtszeit. 

Ein neues Lied beginnt, die Tänzer wiegen und drehen sich wieder. Sie tanzen langsamen rock’n Roll zu chinesischen Schlagern.  



auf dem weg zum heiligen Berg

18 09 2013

Im hotel fragten wir nach mineralwasser, bekamen stattdessen zwei enorme Kannen, eine mit heißem Wasser, die andere eine thermoskanne, dazu eine winzige Packung mit grünem Tee, und so konnten wir am nächsten tag einen early Morning Tea im Bett genießen. Als wir dann aufbrachen, stand das gesamte Personal Spalier, winkte, grüßte und kicherte, wir ebenso. 

Das Hotel lag am tristen Ortsrand an einer viel befahrenen Straße, aber kaum waren wir zehn Minuten gelaufen, kamen wir in eine grüne, belebte, muntere Stadt.

Und logieren jetzt in einer Jugendherberge, die ein Traum ist. Ein großes helles Zweibettzimmer, eigenes Bad, man spricht ein bisschen englisch, es gibt w- LAN und der bedeutende daoistische Tempel, der uns hierher gelockt hat, ist gleich um die Ecke und die zypressen, die dort zu bewundern sind, sollen 2000 jahre alt sein. 

 

Ein Glücksbrunnen  im Tempel

 

Auf dem Weg dorthin kamen wir durch eine chinesische Fußgängerzone, Geschäftszeilen und davor Bauern, die von Karren ihre Produkte verkaufen oder kleine Pfannkuchen braten.

Apropos Pfannkuchen: am Abend waren wir in einem chinesischen all-you-can-eat. Man zahlte am Eingang 42 Yuan, etwa 5 Euro und konnte dann soviel essen und trinken, wie man wollte. In die Tische waren Holzkohlengrills eingelassen und wir haben uns Fleisch, chinesische Pilze, Gemüse gebrutzelt. Zwischendurch ging jemand mit einem riesigen Bottich Garnelen rum und verteilte großzügig. Der Laden war brechend voll, gute Stimmung, übermütige junge Menschen.

 

Heute – 19.9. haben wir den Mount taishan  bestiegen, einen der heiligen Berge Chinas. Der Chinese stellt sich das Reich der Mitte als ein Quadrat vor und der Taishan markiert die östliche Ecke. Zudem sieht er die Erde als einen lebenden Organismus. Die Heiligen Berge sind Punkte besonderer Energie, die wie akupunkturnadeln das Ganze harmonisieren.

Früh um halb acht ging’s los, und zumal heute Mondfest war, an dem die Chinesen sich besondere Mondkuchen schenken und frei haben, war ziemlich was los. Der weg ist schon von vielen Kaisern samt Gefolge gegangen worden und besteht größtenteils aus breiten, gepflasterten wegen durch duftende Nadelwälder. Je weiter man nach oben gelangt, desto steiler werden die Wege, bis sie dann nur noch aus Treppenstufen bestehen. 

 

 

Wo kamen vorbei an daoistischen Tempeln und Felsen, die mit chinesischen Versen und Weisheiten beschrieben waren.

 Der ganze Berg gilt als Kunstwerk und Heiligtum gleichermaßen.

 

 Nach etwa der Hälfte der Strecke – nach 4 Stunden –  sind wir mit der Seilbahn weitergefahren.

In taishan haben wir keine einzige langnase gesehen, erst heute auf dem Berg wieder zwei oder drei. Die Chinesen Staunen uns mit großen Augen an, ebenso wie wir sie. Ob wir wollten oder nicht, wir mussten mehrmals für Fotos posieren, bei denen uns wildfremde Menschen den Arm umlegten oder ihr verschrecktes Kleinkind auf den Schoß setzten.



in China angekommene

17 09 2013

Heute dann mit 300 Sachen im Hochgeschwindigkeitszug von Peking aus Richtung Süden. Schon in Beijing fanden wir uns ziemlich heldenhaft, als wir tapfer mit der u-Bahn zum Bahnhof gebraust sind, mit 2x umsteigen. Da ist alles wie am Flughafen. Das Gepäck wird durchleuchtet, man muss am richtigen Gate warten, Pass und Ticket vorweisen, und eine halbe Stunde vor Abfahrt ist dann boarding. Der Zug hypermodern, alle sehr cool und hantieren die ganze zeit mit ihren Smartphones. Nach zwei Stunden Ankunft in Tai Shan, wo wir uns an der touristeninformation ein Hotel empfehlen lassen wollten. Die touristeninformation war aber geschlossen. Der Bahnhof weit außerhalb der Stadt, Taxifahrer, die auf Chinesisch auf uns einredeten, sehr helles licht, rund um die Stadt Gebirge, warme Luft, Moscheen. 

Es gelang uns nicht, zu einem der Hotels aus unserem Reiseführer durchzudringen. Der Taxifahrer verstand uns nicht und wir ihn nicht, er fuhr sehr lange rund um die Stadt, aber immerhin sind wir jetzt in einem Hotel angekommen. Hier haben vermutlich noch nie langnasen übernachtet. Zwei der Angestellten sprechen zusammen etwa zehn Wörter englisch, was etwa unseren chinesischkenntnissen in freier Wildbahn entspricht.

Als wir dann versuchten zu erklären, dass wir Hunger hätten und ein Restaurant suchten, wurden wir über die große Straße begleitet und in ein beschauliches Gartenlokal gebracht. Nachdem wir Tee, Reis und Hühnchen bestellt hatten, öffnete die Kellnerin die Tür zur Küche und wir sahen uns plötzlich vor einem grandiosen Büffet aus fertig geschnippelten Zutaten unter Glasglocken, hinter denen stolz etwa fünf Köche posierten. So bestellten wir ein paar Sachen und bekamen irre Mengen. Eine wagenradgrosse Suppenschüssel mit Bouillon, Tofu, Brokkoli, Pilzen. Eine Platte mit geschmortem Gemüse. Eine riesige Schale mit Hühnchen, Paprika, schärfer  Soße. Es war lecker, hätte aber problemlos für zehn gereicht. Leider war die Rechnung entsprechend.



von Mao zum Tempel des Himmels

16 09 2013

Gestern wollten wir eigentlich in die verbotene Stadt, aber es war dermaßen voll, dass wir davon lieber Abstand genommen haben. Lag wohl daran, dass es Sonntag war. Dann also ein Gang durch das tor des  himmlischen Friedens, zum tianmenplatz, vorbei am Mao-Mausoleum, wo die Chinesen Schlange standen, um einen Blick auf den vor 40 Jahren verstorbenen zu werfen. Wir sind dann lieber weiter Gen himmelstempel – und haben die Entfernung gehörig unterschätzt. Wir sind mindestens zwei Stunden gelaufen und kamen immer tiefer in rein chinesische viertel, wo wir als langnasen ziemlich auffielen. Auch hier gibt es Fußgängerzonen, zara, h & m, daneben dann aber riesige seidengeschäfte, Läden mit chinesischen Medikamenten, wo man auch gleich einen Arzt konsultieren konnte. Und Spezialitätenrestaurants, zum Beispiel für Fischköpfe.

Schließlich haben wir tian tan (Tempel des Himmels) doch noch erreicht. Es ist eine riesige tempelanlage in einem Park. Dort hat der Kaiser früher für eine gute Ernte gebetet und dem Himmel und der Erde gehuldigt. Die riesigen Prachtbauten leuchteten in der Sonne, vor allem die Dächer in Blau und Grün. 

 Viele Darstellungen von Drachen und Phönixen, viel Gold.

Auf dem Rückweg ein Friseursalon im Freien.

 

Und wir sind das erste mal in China Bus Gefahren. Eigentlich wollten wir ein Taxi zurück nehmen, hielten einem Taxifahrer, einem alten mann mit langen braunen zähnen, die Visitenkarte unseres Hotels hin. Der schrieb uns die Nummer des Busses auf, ging mit uns zur Haltestelle, zeigte uns, wieviele Haltestellen es sind – und stieg selbst in einen Bus und fuhr davon. Er war gar kein Taxifahrer, er hatte nur neben einem gestanden. 

Heute waren wir dann schon ganz routiniert und sind mit dem Bus quer durch die Stadt gefräst, ins 798, was ein Kunst- bzw. Künstlerviertel ist. Riesig, spannend, aber leider standen wir vielfach bei den Galerien und Werkstätten vor verschlossenen Türen. Lag wohl daran, dass es Montag war…

 



Beijing bei blauem Himmel

14 09 2013

Heute war endlich blauer Himmel über Peking – und gleich eine ganz andere Stimmung in der Stadt. Lotte, meine Reisegefährtin, ist eingetroffen und wir haben lange Spaziergänge durch die Stadt gemacht. Viele der Straßen sind von Bäumen gesäumt – Bäume mit fein 

 

gefiederten Blättern , sind das Akazien?

 

 

Jedenfalls

 sind sie hübsch und spenden Schatten, den man heute gut brauchen konnte.

 

Wir haben Yonghe Gong, den tibetischen Tempel, besucht und wie alle anderen Räucherstäbchen geschwenkt. 

Er huldigt

 

Ihm wird gehuldigt

 

Anschließend war ich im National Arts Museum of china. Am Eingang muss man seinen Pass vorzeigen, dann wird die Tasche geröntgt, aber Eintritt kostet es nicht. Es gab etwa acht Ausstellungen, am besten gefallen hat mir die gemeinschaftsausstellung mit Taiwan, junge, zeitgenössische Kunst, Filme, Medienkunst zum Thema essen und zur Erotik. Aber auch textile arbeiten fand ich spannend: etwa fünfzig verschiedene gestrickte Kleidungsstücke – gestrickt aus Toilettenpapier. 

Im Garten die riesige Ameise und der alte Philosoph, der wieder Teil der Natur wird.

 

 

Später noch auf dem nachtmarkt – nichts für mich. Ich möchte weder Spinnen probieren, noch aufgespießte Frösche degustieren  – und all das Viehzeug am liebsten gar nicht erst sehen.

 



Beijing bei blauem Himmel

14 09 2013

Heute war endlich blauer Himmel über Peking – und gleich eine ganz andere Stimmung in der Stadt. Lotte, meine Reisegefährtin, ist eingetroffen und wir haben lange Spaziergänge durch die Stadt gemacht. Viele der Straßen sind von Bäumen gesäumt – Bäume mit fein 

 

gefiederten Blättern , sind das Akazien?

 

 

Jedenfalls

 sind sie hübsch und spenden Schatten, den man heute gut brauchen konnte.

 

Wir haben Yonghe Gong, den tibetischen Tempel, besucht und wie alle anderen Räucherstäbchen geschwenkt. 

Er huldigt

 

Ihm wird gehuldigt

 

Anschließend war ich im National Arts Museum of china. Am Eingang muss man seinen Pass vorzeigen, dann wird die Tasche geröntgt, aber Eintritt kostet es nicht. Es gab etwa acht Ausstellungen, am besten gefallen hat mir die gemeinschaftsausstellung mit Taiwan, junge, zeitgenössische Kunst, Filme, Medienkunst zum Thema essen und zur Erotik. Aber auch textile arbeiten fand ich spannend: etwa fünfzig verschiedene gestrickte Kleidungsstücke – gestrickt aus Toilettenpapier. 

Im Garten die riesige Ameise und der alte Philosoph, der wieder Teil der Natur wird.

 

 

Später noch auf dem nachtmarkt – nichts für mich. Ich möchte weder Spinnen probieren, noch aufgespießte Frösche degustieren  – und all das Viehzeug am liebsten gar nicht erst sehen.

 



Beijing

13 09 2013

Bei McDonald’s gibt es geeisten Jasmintee,  in den Auslagen der Restaurants liegen gesottene Schweinsohren und Entenköpfe.  Vor einer ladenzeile wird neu gepflastert und Männer knien nebeneinander wie Bauern bei der Feldarbeit. Stein für Stein wird in den Sand gebettet und sorgsam festgeklopft. Eine Frau mit geblümter Bluse schiebt eine wacklige, schlammverkrustete Karre. 

Ich staune, wie viele Arten von Gefährt es zwischen Fahrrad und Auto gibt.  Müllfahrräder, lastenräder ( auf denen ganze kühltheken transportiert werden), Räder mit drei Sitzplätzen, mobile Garküchen, Kioske. Licht hat kaum eines, aber viele einen leise schnurrenden Elektromotor.

Peking gibt sich zugeknöpft. Und, ja, es herrscht Smog und, ja, man rotzt gern auf den Boden. Kaum jemand spricht ein Wort englisch, und während ich die verbotene Stadt fotografiere, fotografieren die Chinesen mich. Doch manchmal blitzt in ihren Augen ein vorsichtiges Lächeln auf.

Gestern also die verbotene Stadt und heute die chinesische Mauer, die zwei Stunden Busfahrt entfernt liegt. Auf der letzten Etappe verkehrt dann eine kabinenseilbahn, mit der angeblich auch schon bill Clinton gefahren ist. Apropos amerikanische präsidenten: auf der souvenirgasse zu füssen der seilbahnstation verkaufte man stapelweise die klassischen olivgrünen t- shirts mit dem konterfei des grossen vorsitzenden – aber nicht mao, sondern obama prangte da unter der schirmmütze mit dem roten stern. 

Leider hüllte sich die Mauer in Nebel, ließ aber ihre Pracht und Größe erahnen. Schön, wie die trutzigen Mauern aus dem Dunst auftauchten und wieder verschwanden. 

 

 

 



Lamma Island

10 09 2013

Gestern ein Ausflug nach Lamma Island, einer kleinen Insel ca 30 Minuten Bootsfahrt entfernt. Was für ein Kontrast zu dem lauten, grellen , vollen Hongkong: eine chinesische Sommerfrische mit fischlokalen, Stränden, Tempeln. Habe eine Wanderung von einem Dorf zum anderen gemacht, einen Schirm gekauft (Sonne!!!), in einem quietschbunten tempelchen Räucherstäbchen für meinen Vater entzündet, mich vor Hunden gefürchtet, die plötzlich zu fünft vor mir lagen, auf einem vermüllten strandabschnitt voller Mücken und fliegen. Hatte ich schon erwähnt, dass ich mich ein paarmal verlaufen habe??  

Zwei alten, die unter einem großen Baum ein lokal betrieben, konnte ich nach einigem Palaver eine eiskalte Cola abluchsen, was für ein Genuss! Er hatte mich nur ratlos angesehen und gesagt „ting bu dong“ – etwa das einzige, das ich auch auf Chinesisch sagen kann: „ich verstehe nichts“. Sie hatte recht bald raus, was ich wollte, aber anschließend debattierte und lachte das halbe lokal… Ich glaube, der alte war einfach schwerhörig und sagte zu jedem „ting bu dong“

Später sah ich Frauen mit einer Hacke das Feld bearbeiten, andere sammelten Muscheln in der Bucht. Wusstet ihr, dass Bambus knackt? Ein bambushain gibt seltsame knisternd knackende Geräusche von sich.

Gestern habe ich das erste mal einen Geldautomaten bedient und eine chinesische Toilette benutzt. Wie in Frankreich!!! Das essen ist mir noch nicht ganz geheuer… Bei den beiden alten gab es eine weiße puddingartigen Masse zu essen, darauf kam dann noch eine Kelle mit was braunem, öligen… Halte mich an starbucks, Spagetti, McDonald’s… Doch, gestern Abend wollte ich mir auf Lamma Island einen Fisch gönnen und bekam dann eine riesige Platte mit einem köstlichen gebratenen Fisch in süß -saurer Sauce. Ich glaube, man ist hier auf einzelne Esser nicht eingestellt, Menge (und Preis) hätten auch für drei gereicht! 

So ein kleines Zimmer wie in Hongkong habe ich noch nie bewohnt. Es ist exakt so breit und so lang wie das Bett (1,20 x 2,00), weiß gekachelt, hat aber einen Fernseher und w- LAN, der Vorraum reicht knapp um die Tür zu öffnen, die Dusche befindet sich über der Toilette. Kein Stuhl kein Schrank, gar nichts. Chung King mansion, heißt das Gebäude, im Erdgeschoss jede Menge indische lokale und Wechselstuben, dann 16 Etagen voller billiger Pensionen. Im Aufzug ist mir meistens mulmig.

Heut war ich auf dem Peak, einem Berg, der eine spektakuläre Aussicht auf Hongkong bietet und anschließend im Park. Dort gibt es ein riesiges wie Regenwald angelegtes vogelgehege. Man geht auf einem hölzernen weg in etwa zehn Metern Höhe und ist umgeben von Gesang, Geschrei, geflatter des Dschungels.