Back home… Heimweh und Fernweh

12 04 2014

  „Wir haben heuer eine Weltreise gemacht. Aber ich sag’s Ihnen gleich, wie es ist: Da fahren wir nimmer hin.“  Gerhard Polt

 

In Hamburg gibt es keine Kakerlaken und man kann überall Käse und Schokolade kaufen – sensationell!!! Doch bevor ich ganz in Hamburg ankomme – meine Seele ist noch in Asien – noch ein kleiner Nachtrag zu Kambodscha und Thailand.

Von Angkor Wat aus haben wir einen Bus in den Süden genommen, wir wollten ans Meer! 

Um halb sieben sollen wir bei unserem Hotel abgeholt werden. Als um sieben immer noch kein Tuc Tuc und kein Taxi in Sicht ist, schultern wir unsere Rucksäcke und machen uns zu Fuß auf den Weg. Angeblich liegt die Busstation ganz in der Nähe. Der erste, den wir nach dem Weg fragen, schickt uns links die Straße hoch, der zweite rechts die Straße hoch, der dritte ganz woanders hin und so ist es schon bald kurz vor der geplanten Abfahrtszeit. Nur mit viel Glück erwischen wir den Bus noch. Dann ist für den Rest des Tages auch Schluss mit Glück. Nach zwei Stunden Fahrt bleibt der Bus mit einem Motorschaden liegen. Eine Stunde warten am Straßenrand – dann kommt der Ersatzbus.

 Als wir dann Phnom Penh erreichen, ist der Anschlussbus schon weg. Wie haben zwar einen durchgehenden Bus gebucht, aber das nimmt man nicht so genau. „Zehn Minuten, dann kommt ein Taxi und fährt Sie nach Kampot“, wurde uns beschieden. Außer uns beiden haben noch zwei weitere Touris das gleiche Ziel. Nach einer Stunde kommt dann ein Taxi. Doch es sitzen schon zwei Fahrgäste drin. Wir zählen nach. Sieben Personen inclusive. Fahrer sollen sich reinquetschen. Zunächst haben wir uns geweigert, verhandelt, uns geärgert, aber vergebens. Schließlich fügen wir uns in die missliche Lage, schachteln uns zu viert auf die Rückbank und los gehts mit einem ziemliche Affenzahn weiter Gen Süden. Inzwischen dämmert es, und als wir dann endlich unser Ziel erreichen,  ist es fast 20 Uhr und unser reserviertes Zimmer längst vergeben. Doch was wir dann finden, ist viel schöner, liegt in der Nähe von Kampot am Fluss, hat einen Swimmingpool, superleckeres Essen und wunderbare Gäste.

 

 

Blick aus unserem Zimmer auf den Fluss und die Elefantenberge

Unser Zimmer liegt direkt am Fluss, im früheren Bootshaus. Am Morgen krabbelt ein Tier oben auf Leos Moskitonetz herum. Ein Frosch! 

 Kampot ist ein gemütliches Städtchen im Süden von Kambodscha.  Nachdem wir uns ein paar Tage am Pool unseres wunderbaren Hotels ausgeholt haben und von dem holländischen Inhaber, der seit 30 Jahre in Kabbodscha lebt, einiges über Kambodscha erfahren haben, etwa über die unglaublichen Ausmaße der Korruption, machen wir mit einem Tuc-Tuc einen Ausflug in die Umgebung. 

 

wo der Pfeffer wächst

In der Gegend um Kampot wächst der beste Pfeffer der Welt, so Fachleute. Es ist eine Ranke, die ein Gestell hochklettert und erst nach Jahren abgeerntet werden kann. Der frische grüne Pfeffer schmeckt köstlich: fruchtig, würzig, pikant, aber nicht zu scharf. Man isst ihn frisch oder eingelegt; wenn man ihn trocknet, wird er schwarz und wandert in Pfeffermühlen.

 

 

 Arbeit auf den Salzfeldern

 Auf den Salzfeldern wird Salz aus Meerwasser gewonnen. Mit großen Rechen glätten die Arbeiter die Felder, bevor neues Meerwasser draufgepumpt wird. Eine Knochenarbeit in glühender Hitze, für zwei Dollar am Tag.

 

 

 

Arbeit auf den Salzfeldern 

Langsam geht die Reise dem Ende entgegen und wir wollen noch ein paar Tage Strand genießen. Zuerst in Sihanoukville, einem kambodschanischen Badeort. Unser Bungalow liegt direkt am Strand. Morgens tapsen wir barfuß zur Dusche, dann ins Restaurant, überall auf weichem weißen Sand. Wenn es in der Sonne zu warm wird, kann man im Schatten in einer Hängematte schaukeln, Mangoshake genießen oder eine junge Kokosnuss schlürfen. Nachschub wird per Boot geliefert: Eine Frau zieht ein Boot durch die flache Brandung  an den Restaurants vorbei und lädt bei jedem Lokal zehn, zwanzig Kokosnüsse ab.

 

Von Kambodscha aus fahren wir mit dem Bus die Küste hoch nach Thailand und nehmen die Fähre nach Ko Chang, einer großen Insel, deren Inneres von Dschungel bedeckt ist. Affen turnen auf den Stromleitungen herum. 

 

 

 

Doch hier tummeln sich nicht nur die Affen, sondern auch jede Menge Touristen, und so fahren wir bald weiter auf eine abgelegenere Insel namens Ko Wai. Schon auf der Fähre wird uns klar, dass wir langsam die Zivilisation wieder verlassen. Der Fahrkartenverkäufer auf dem Slow Boat macht auf alle Fahrgäste einen ziemlichen  Eindruck, vor allem auf die weiblichen.

Der Fahrkartenverkäufer auf der Fähre

 

Koh Waih ist eine kleine Idylle und genau das, was wir uns gewünscht haben. 

 

 

 

Ankunft auf Koh Wai

Bevor wir Thailand wieder verlassen, verbringen wir noch ein paar Tage in Bangkok, besuchen den Königspalast und schlürfen einen Drink im 83. Stock, mit Blick auf die Stadt, über die langsam die Nacht hereinbricht.

 

 

 Bangkok bei Nacht

 In Bangkok können wir uns langsam wieder an die Errungenschaften der westlichen Zivilisation gewöhnen.  Schilder weisen auf die korrekte Benutzung der Toilette hin.

 

 

 

 

Nach genau sechs Monaten lande ich am 7. März wieder in Hamburg. Der Empfang ist großartig: vier Freundinnen stehen am Flughafen bereit, schwenken ein Transparent mit der Aufschrift „Betty comes west @ hamburg“, tragen Masken mit einem asiatischen Gesicht und raunen ooooom, und dann gibt’s ein Glas Sekt – köstlich!!!

 

Das Empfangskomitee am Flughafen

 

Schön gemütlich in meiner kuscheligen Wohnung herumlümmeln, bei Kerzenlicht ein gutes Buch lesen oder im Kreise meiner Freunde grobe Mengen Käsefondues verdrücken – so hatte ich mir das vorgestellt, und darüber ganz vergessen, dass ich meine Wohnung vermietet hatte und alle meine Sachen in Bananenkisten auf dem Dachboden lagerten. Zudem war das Telefon kaputt, der Computer im Eimer und auch der CD-Player verweigerte den Dienst. Als ob die Geräte beleidigt wären, weil ich sie solange vernachlässigt hatte…

Hamburg soll ja auch eine schöne Stadt sein, aber wenn an einem grauen Tag der Regen kahle Zweige gegen die Fenster drückt, ist davon nicht viel zu sehen. Die Reise hat meine Sicht auf die Welt verändert. Wir leben in einem solchen Wohlstand! Wie lächerlich sind unsere Problemchen, wenn man sie in einen größeren Zusammenhang stellt. Wenn ich im Spiegel einen ganzseitigen Artikel darüber lese, dass in den Büros der Bundestagsabgeordneten die Holzvertäfelung durch die Benutzung der Teeküche Schaden nimmt, kann ich nur noch den Kopf schütteln. Leider habe ich meine große Weltkarte noch nicht wieder gefunden, sonst würde ich gleich die nächste Reise planen…

Inzwischen, nach gut einem Monat, habe ich meine Wohnung wieder in Besitz genommen, die Technik funktioniert und ich bin langsam angekommen. Ich bin mit meinem Leben zufrieden. Doch in meinem Inneren trage ich einen Schatz, das Schimmern einer anderen Welt.

Ein letzter Blick zurück:  

 

In der shwedagonpagode in Yangon (Myanmar)



Mönche, Mohn, Myanmar

12 02 2014

Eigentlich hatte ich Myanmar, das frühere Burma, gar nicht auf dem Zettel. Militärdiktatur, Visum nur gegen den Nachweis von viel Geld, nur Gruppenreisen möglich… dachte ich. Es ist zwar immer noch eine Militärdiktatur, aber man bekommt jetzt problemlos ein Visum, die Opposition hat die Aufforderung zum Boykott des Landes bzw. des Tourismus fallengelassen und alle traveller, die von Myanmar erzählten, bekamen einen verklärten Blick. Aber ich wurde auch gewarnt. Das Land sei dem plötzlichen Boom nicht gewachsen und Hotelzimmer seien knapp, man müsse unbedingt vorher reservieren. Das habe ich dann getan und so reise ich das erste Mal nach einem vorher festgelegten Reiseplan. Das hat auch seine Vorteile, denn ich muss nicht ständig die nächste Reiseetappe planen.

Kaum war ich in Yangon, dem früheren Rangun, aus dem Flieger gestiegen, traf ich auf der Flughafentoilette zwei einheimische Frauen. Die eine war etwa Mitte 60, rundlich und sie sah mich mit einem derartig warmen, offenen Blick an, dass ich auf einen Schlag verstand, warum alle so von Myanmar und vor allem den Menschen hier schwärmen. Wie schön, dass du da bist, schienen ihre Augen zu sagen, hier ist alles gut. Die uneingeschränkte, ultimative Mütterlichkeit, was für eine Wohltat für zweifelnde, immerfort narzismusgeplagte westliche Kreaturen! 

Die zweite Frau war etwa Mitte zwanzig und hatte sich eine dicke, helle Paste auf die Wangen geschmiert. Schlimmer Fall von Akne, dachte ich, die Ärmste. Doch viele Frauen und auch manche Kinder sehen so aus. Dieses burmesische make-up namens Thanaka gewinnt man aus einem speziellen Holz, genauer gesagt: aus der Rinde des englischen Holzapfelbaumes, und während die einen sagen, es diene dem Sonnenschutz und sei zudem antibakteriell, sagen die anderen, das sei nur zur Dekoration. 

 

 

Frau mit Thanaka

Nachdem ich dann mein Gepäck in Empfang genommen hatte, machte ich mich auf den Weg zum Ausgang. Man würde mich abholen, hatte das guesthouse versprochen, und da sah ich auch schon auch ein Schild mit meinem Namen, in der Hand eines bildhübschen, zierlichen Zwanzigjährigen in rotkariertem Longi (wir würden sagen: langer Rock) und weißem Hemd. Er winkte und strahlte mich an.

In Myanmar tragen Männer wie Frauen Schmuck, Haarreifen, schöne Frisuren und – lange Röcke. Die einen in allen Farben des Regenbogens, gern auch mit Indonesisch anmutendem Blumendruck, die anderen eher kariert und in Anzugfarben. Beiden Geschlechtern steht das ausnehmend gut. 

Männer mit Longhi ( in Mandalay)

 

Hier ist manches anders als anderswo. 

Die Woche hat acht Tage, nicht sieben. Der Mittwoch zählt doppelt: Mittwochvormittag und Mittwochnachmittag – zumindest in alten Kalendern.

Die Menschen haben nur einen Namen, nicht Vor- und Nachnamen, und dieser Name hat nichts mit der Familie zu tun, sondern mit dem Wochentag, an dem sie geboren wurden.

An jeder Ecke werden Betelnüsse verkauft. Blätter werden mit Kalk bestrichen, darauf kommen Nussstückchen und ein paar Substanzen, die ich noch nicht identifizieren konnte. Das Ganze wird zu kleinen  Päckchen gefaltet und in den Mund geschoben. Viele haben glasige Augen, rote Zähne und spucken alle paar Minuten roten Saft auf die Straße. In einem Hotelzimmer hing ein Schild: Better not: smoking / betel chewing.

 

Betelverkauf in Yangon

Myanmar ist noch immer einer der größten Opiumproduzenten weltweit und kommt gleich nach Afghanistan. Doch in den letzten Jahren hat man sich zunehmend auf synthetische Drogen (Ice) verlegt, was in großem Stil hergestellt wird.

Das Land ist reich an Bodenschätzen, an Erdgas, Gold, Silber, Rubinen, Saphiren. Edelsteinhändler der ganzen Welt kaufen hier ein. Trotzdem leben viele in Armut und im Vergleich z.B. zum Nachbarn Thailand liegt Myanmar Jahrzehnte zurück. Das Geld wandert in die Taschen der Militärregierung und die Bevölkerung setzt große Hoffnungen in die Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi.

 

Seidenweberin mit einem Monatslohn von umgerechnet 50 Dollar.

Oben am Webrahmen: Aung San Suu Kyi und ihr Vater

Yangon, das früher Rangun hieß – nach dem Ende der Kolonialzeit hat das Land sich wieder auf die eigenen Ortsnamen besonnen – wirkt auf den ersten Blick ziemlich runtergekommen. Als ich von meinem guesthouse, dem wunderbaren „motherlands Inn 2“ in die Stadt laufe, muss ich aufpassen, dass ich nicht in einem der Krater verschwinde, die sich in der Straße auftun. Die schönen alten Kolonialbauten sehen aus, als wären sie seit Jahrzehnten nicht mehr renoviert worden. Es liegt viel Müll herum, der in der Hitze vermodert. Ich komme an einigen leerstehenden Gebäuden vorbei, abends huschen Ratten herum. Aber gleichzeitig tut sich eine Farbenpracht auf, die an Indien erinnert. Indien light. Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung ist indischen Ursprungs. Oder kommt aus dem Nachbarland Bangladesch. Neben dem indischen Viertel (mit den köstlichen indischen Restaurants!) liegt gleich Chinatown, denn hier leben auch viele Chinesen. 

Kaum dass ich einen Moment ratlos am Straßenrand stehe und meinen Stadtplan betrachte, spricht mich jemand an und erklärt mir superfreundlich und in gutem Englisch den Weg. Die Menschen scheinen sich über meinen Besuch zu freuen. Als Tourist fühlt man sich hier willkommen.

Die Hauptattraktion von Yangon, die Shwedagon-Pagode, übertrifft an Pracht und Schönheit alles, was ich auf meiner Reise gesehen habe. Es ist ein riesiger Tempelkomples mit einer enormen Gold überzogenen Stupa in der Mitte, deren Spitze mit zahllosen Edelsteinen besetzt ist.

Shwedagon Pagode  in Yangon

 Darum gruppieren sich einzelne mit Mosaiken ausgelegte Tempel. Direkt an der Stupa liegen die Opferstätten für jeden einzelnen Wochentag. Man opfert bei dem Tag, an dem man geboren wurde, übergießt den Buddha mit Wasser, entzündet Räucherstäbchen, klebt Blattgold auf die Figur. 

 

 

Thursday corner in der Shwedagon Pagode 

 

In manchen Tempeln haben sich Gruppen von Gläubigen versammelt und singen und beten gemeinsam, in anderen halten Familien ein gemütliches Picknick. Cliquen von jungen Leuten sitzen auf den Treppenstufen und spielen mit ihren Handies, während gleich nebenan jemand inständig betet. Prachtvoll gekleidete Frauen schreiten vorbei, nicht wenige mit Sonnenschirm. Es ist glühend heiß, und die goldene Stupa leuchtet vor dem blauen Himmel. Als ich eine Familie frage, ob ich ein Foto machen darf, werde ich gleich zum Essen eingeladen.

 

 

Tags drauf fahre ich mit einem Bummelzug einmal um die Stadt. Der Zug wird fast nur von Einheimischen benutzt und während der dreistündigen Fahrt sehe ich ein bisschen von Land und Leuten. 

 

 

Im Zug bei Yangon

 

Frau am Bahnsteig

 

 

 

Wartebank auf dem Bahnhof

Auch hier werde ich eingeladen. Samuel, ein ehemaliger Lehrer, der nun Mitte 70 ist und mit seiner Frau in einem Dorf in der Nähe von Yangon lebt, bittet mich und einen anderen Touristen, einen jungen Australier, zu sich nach Hause. Wir nehmen an, machen einen Gang durch ein Dorf und trinken einen Tee mit Samuel und seiner Frau. Das Gespräch, das im Zug ganz offen und anregend war – Samuel spricht exzellentes Englisch – kommt leider etwas ins Stocken, da die ganze Zeit Bibelfernsehen läuft. Wir sind bei Baptisten zu Besuch! Später erfahre ich, das in Myanmar Muslime, aber auch Christen diskriminiert,  verfolgt und teils sogar umgebracht werden.

Mein wunderbares guesthouse, in dem eine ganze Schar junger Menschen in Longhis ständig putzt, Betten bezieht und sich um die zahllosen zu jeder Tageszeit eintreffenden Backpacker aus aller Welt kümmert, hat für mich die fehlenden Tickets besorgt und weitere Unterkünfte gebucht, und so kann ich schon bald weiterreisen nach Mandalay, was eine Flugstunde weiter im Norden liegt. 

Ich habe genug von den großen Städten und mache einen Ausflug in die Umgebung. Wir besuchen einen Tempel, der auf einem Hügel gelegen ist, eine Silberschmiede, eine Metallwerkstatt, in der aus Fässern Schalen gehämmert werden. Ein altes Kloster, das ganz aus Teakholz gebaut wurde, steht auf dem Programm, und nebenbei erfahren wir, dass das Teakholz, das man heutzutage abholzt, nach China exportiert wird, wo Möbel daraus hergestellt werden. 

Auch die berühmte U-Bein-Brücke, die auf Stelzen steht, wird angefahren.

 

U-Bein-Brücke  

Ein weiterer Höhepunkt ist der Besuch eines buddhistischen Nonnenklosters. In Myanmar gibt es etwa eine halbe Million Mönche und Nonnen (viele sind nur vorübergehend im Kloster). Während orangefarben gekleidete Mönche in Südostasien ein vertrauter Anblick sind, habe ich Nonnen mit den zartrosa Gewändern nur selten gesehen. Die Nonnen kochen für sich selbst und gehen nicht um Nahrung betteln, erfahren wir. Und sie genießen nicht das gleiche Ansehen wie die Mönche. Eine Frau kann erst ins Nirwana übertreten, wenn sie sich zuvor als Mann reinkarniert hat. 

 

 

 

 die Nonnen schreiten zum Speisesaal

 

Mittagessen im Kloster  

 

Später treffen wir noch einmal auf Nonnen, die lachend und munter aus einem Kleinbus steigen. 

Nonnen bei einem Ausflug

Am nächsten Tag heißt es um sechs Uhr früh einchecken auf der Malikha. Von Mandalay aus will ich mit dem Schiff nach Bagan fahren. Es ist noch dunkel, als das Schiff ablegt, doch dann tauchen auf den Hängen am Flussufer die ersten Silhouetten der Tempel auf, der Dunst lichtet sich, die Stupas schimmern golden in der Morgensonne. 

Nach ein paar Stunden auf dem Irrawaddy, dem größten Fluss Myanmars, legen wir an, um weitere Passagiere aufzunehmen. Sofort laufen Frauen ins flache Wasser, um uns Bananen und Samosas zu verkaufen. Sie schleudern ihre Ware aufs Boot und die Touristen werfen ihnen das Geld zu, die Scheine schaukeln ein Weilchen auf der Wasseroberfläche, bis sie sie eingesammelt haben.

Bananenverkäuferin im Irrawaddy 

 Sonst ist nicht viel los während der Fahrt, aber es ist schön, so gemächlich dahinzugleiten, die Landschaft zu betrachten und ab und zu ein anderes Boot. Zur Mittagszeit gibt es tatsächlich etwas zu essen auf unserer kleinen Kreuzfahrt! Einer der boys geht mit einer Speisekarte herum und nimmt Bestellungen entgegen. 

 

 

Kreuzfahrt auf dem Irrawaddy

Gegen Abend erreichen wir Bagan, die alte Hauptstadt. Bagan war um das Jahr 1000 herum 400 Jahre lang Sitz des Königsstuhls, und davon zeugen noch heute 2000 Sakralbauten bzw. deren Reste. Während die Wohnhäuser aus Holz errichtet wurden und längst verrottet sind, benutzte man für die Tempel, Pagoden und Stupas Ziegelsteine. Wie die Zeugen einer längst versunkenen Zeit stehen sie in der ausgedörrten Landschaft. 

 

Sonnenuntergang bei Bagan

Es ist ein großes Gelände, auf dem sich die Tempel und ihre Ruinen verteilen, und so fahre ich auch hier mit dem Fahrrad durch die Gegend. Eines Morgens höre ich plötzlich laute Musik, es wird voll auf der Straße, ein Stau mitten im Dorf, es geht nicht weiter. Dann sehe ich die Ursache: ein Festzug. Voran gehen Frauen mit aufgespannten Schirmen, dann folgen etwa zehn Wagen, die von mit bunten Bommeln geschmückten Wasserbüffeln gezogen werden. Auf den Wagen Familien mit einem geschminkten und herausgeputzten Jugendlichen. Manche sitzen auch auf einem Pferd, aber alle sind im Festtagsstaat, mit Ehrenschirmchen, Blumenschmuck, und am Ende des Umzugs gehen dann Männer mit einem Dieselgenerator und einer Musikanlage. Bei ihnen ist eine Sängerin mit Mikrophon.

 

 

Festlicher Umzug zur Ordination der Novizen 

 

Angehende Nonne 

 

 

Novizen unter Ehrenschirmchen

Die Kinder bzw. Jugendlichen werden am nächsten Tag ins Kloster eintreten, erfahre ich, und sie sind auf dem Weg zu ihrer Ordinationsfeier. Eine solche Feier ist für die Familien sehr teuer und aufwändig und bedarf umfangreicher Vorbereitungen. In den Klöstern bekommen die Kinder eine Ausbildung, und arme Familien sehen darin oft ihre einzige Chance.

 

 

 

Angehender Mönch

Tags drauf verfahre ich mich zwischen den Ruinen und lande dann in einem abgelegenen Nest, das aber so abgelegen dann doch nicht ist, denn ich bekomme gleich von einer Einheimischen eine Führung durch den Ort verpasst, inclusive englischsprachiger Erläuterungen, der Gelegenheit zum fotografieren, dem Hinweis auf das Restaurant und der abschließenden Bitte um ein Souvenir, will heißen ein paar Dollar. 

 

Dorfszene bei Bagan

Nach einer etwa zehnstündigen Busfahrt erreiche ich dann die letzte Station meiner Reise, den Inle-Lake. Dieser See ist für seine seltsamen Einbein-Fischer bekannt. Die Fischer stehen mit einem Fuß auf dem Boot, schlingen das andere um den Staken und geben so eine seltsame, fragile Gestalt ab. 

Dort gibt es Dörfer auf Stelzen mitten im See, die auf Matten schwimmende Gärten angelegt haben. Andere Dörfer liegen zum Teil auf festem Grund, zum Teil im See. In der Umgebung ragen Berge in den Himmel, und manche wackeren Backpacker trecken dort von Dorf zu Dorf und besuchen die abgelegenen Siedlungen der hill-tribes. In Myanmar gibt es ca. 130 ethnische Gruppen, und ein paar von ihnen befinden sich in kriegerischen Auseinandersetzungen mit der Regierung. So kann man noch immer längst nicht alle Regionen des Landes bereisen. 

 

 

Markt am Inle-Lake  

Ich mache im Morgengrauen eine Bootsfahrt über den See, radele am Ufer entlang, besuche ein Weingut, das ein Deutscher an den Hängen aufgebaut hat, spaziere über die Märkte, bestaune die Tempel und wundere mich über die langen Boote, die Venedig alle Ehre machen würden. 

Zierliche Frauen arbeiten in glühender Hitze auf einer Baustelle. Im Straßenbau sieht man oft ganz junge Leute und auch Frauen unter härtesten Bedingungen schuften. Das ist nicht selten Zwangsarbeit.

Bauarbeiterin im Straßenbau

Mitten im Ort, wo wir Touristen in klimatisierten Räumen dem süßen Nichtstun frönen, sitzen die Einheimischen am Fluss und schrubben ihre Wäsche.

Frauen beim Wäschewaschen 

Ich bin nur zwei Wochen in Myanmar und der Gedanke an die baldige Abreise stimmt mich ein bisschen wehmütig. Dieses Land besitzt eine große große Intensität. Die Tempel sind erfüllt von tiefem Glauben, während sie in vielen anderen Gegenden nur noch Touristenattraktionen waren. Die Menschen strahlen eine ursprüngliche Herzlichkeit aus, und die alten Pferdekutschen, die bunten Farben, die goldenen Buddhas haben etwas archaisch-märchenhaftes. Es war einmal… 

Jetzt verstehe  ich all die Traveller, die gesagt haben: Fahr nach Myanmar, denn bald wird der Tourismus dieses Land verändern. In zehn Jahren wird es nicht mehr so sein wie jetzt. Myanmar rührt an nostalgische Gefühle. Kommen wir nicht eigentlich alle vom Land und haben jahrtausendelang Ackerbau und Viehzucht betrieben? 

Bis vor kurzem konnte man in Myanmar nur mit Dollars bezahlen, und zwar mit tadellosen, frisch gepressten Noten. Angeblich bevorzugten  die Generäle das für ihre Besuche in Spielcasinos. Es ist ein Land im Umbruch, vieles kann nur besser werden. 

Als ich vom Inle-lake nach Yangon zurückfliege, gibt es im Flugzeug freie Platzwahl. Ich setze mich neben einen jungen Mann, der aussieht wie ein Rockstar: Hütchen, Sonnenbrille, lange Haare, Tattoos. Und er ist wirklich ein Star, ist schon in London aufgetreten und hat eine eigene Sendung im asiatischen MTV (wenn ich das richtig verstanden habe!). Zurück im guesthouse, frage ich die Angestellten, ob sie ihn kenne, und die jungen Mädchen kreischen gleich los. R. Zarni, natürlich kennen sie den!!!! Auf ihren Smartphones spielen sie mir seinen größten Hit vor.

Nach meiner Rundreise bin ich noch ein paar Tage in Yangon. Ich habe technische Probleme, kann die Fotos nicht mehr von der Kamera aufs i-Pad übertragen, und nach einer Odyssee durch Technikabteilungen, Kamerageschäfte, Computerläden, Zubehörshops bin ich dem Problem tatsächlich auf die Spur gekommen. Ganz im Gegensatz zu Phnom Penh, wo die Läden leer waren, gibt es hier ein großes Warenangebot, und offenbar gibt es Menschen mit Geld, die all das kaufen.

Während ich mich durch die Stadt arbeite, braust ein Laster voller wilder, junger Leute vorbei. Fußballfans? 

 

 

An einer Straßenecke sitzen auf kleinen Hockern Menschen und lesen Zeitungen. Seit anderthalb Jahren, so der Kioskbesitzer, dürfen wieder mehr Zeitungen erscheinen, und ich lasse mir eine englischsprachige Postille empfehlen und setze mich dazu. Ob die auch von der Regierung sei, frage ich. Regierung, welche Regierung, scherzt er, die Regierung ist doch längst abgetreten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Palmen, Gold, Orange: Luang Prabang

26 12 2013

 

Manchmal komme ich aus dem Staunen nicht heraus. Heute zum Beispiel. Ich bin mit dem Rad aus der Stadt über die Dörfer gefahren, immer am Mekong lang. Hütten, Häuser, Palmen, Bananenpflanzen, Papayas, lila Bougainvillea, Menschen, die freundlich Sabaidii! rufen. Mitten auf der Straße liegt ein Hund, schaut kurz auf, als er mich sieht, leckt sich die Pfote und schließt die Augen wieder. Es kommt anscheinend so selten mal was vorbei, dass er gefahrlos mitten auf der Straße pofen kann. Aber was heißt Straße? Es ist eine holprige Piste, und wenn doch mal ein Tuc-Tuc oder ein Roller mich überholt, bin ich in eine Staubwolke gehüllt. Und dann wie eine Fatamorgana ein geschnitzter, goldener Giebel, eine strahlend weiße Stupa, ein Tempel, hier Wat genannt. Mitten im Staub, in einem Flecken im Nirgendwo stehe ich plötzlich vor einem Kloster. Goldene Löwen bewachen das Portal, in einem Häuschen hängt die riesige Trommel, der Tempel erstrahlt in rot und ist über und über mit goldenen Mustern verziert, ich werfe einen Blick hinein, Goldene Buddhas schenken mir ihr mildes Lächeln. Auf dem Hof tummeln sich ein paar junge Mönche, sie mögen kaum 16 sein, in orangefarbene Gewänder gehüllt, machen Faxen und lachen, einer hat ein Handy in der Hand. Ich setze mich einen Moment unter einen der ausladenden alten Bäume und genieße die Stille, die heiteren Farben, und denke darüber nach, wie anders doch das Christentum ist. 

 

 

Junge Mönche in Luang Prabang

Selbst wenn die Dörfer noch so armselig aussehen, hat jedes mindestens einen goldenen Tempel, wenn nicht mehrere. Die Hühner laufen gackernd herum, eine Mutter badet vor dem Haus ihr kleines Kind in einer großen Schüssel, Frauen sitzen plaudernd zusammen, Männer spielen Brettspiele. Durch die hohen Palmen am Wegrand ist immer wieder der Mekong zu sehen. Dann höre ich Musik, ein junger Mann sitzt auf der Terrasse, spielt Gitarre und singt. Es klingt popig, weich, geradezu lieblich, ich fahre weiter in das goldene Licht, blicke in die Palmen und ich genieße jede Sekunde dieser Stunde.

Laos ist ländlich- gemütlich, Städte gibt es ohnehin kaum, und auch dort lassen die Menschen sich nicht aus der Ruhe bringen. Dass jemand arbeitet, sieht man eher selten. Alles geht langsam, Lao-langsam, schon das Kassieren im Restaurant ist eine Aufgabe, die höchste Konzentration erfordert und wieviel Wechselgeld ich dann zurückbekommen muss, rechnet man lieber mit dem Taschenrechner aus. 

 

 

 

So ist es zumindest in Luang Prabang, einer Stadt eher im Norden von Laos. Dort gibt es zwei Flüsse, eine Halbinsel, etwa dreißig Tempel, einen Hügel – mit was wohl? einem Tempel natürlich, und so schwirren jede Menge orangefarben gekleideter Mönche durch die Stadt.

 

 

 

Blick auf den Mekong in Luang Prabang

 Im Morgengrauen sammeln sie Almosen. Die Laoten hocken dann auf Matten am Straßenrand, und legen den vorbeiziehenden Mönchen ihre Gaben in die Opferschalen, meist sticky rice, den sie zu Kügelchen formen. Manche geben auch Obst oder die beliebte süße Kondensmilch. Leider wird die heilige Zeremonie von aufdringlichen Touristen gestört, die jede möglichst viele Fotos aus größtmöglicher Nähe schießen wollen. 

 Morgengabe der Mönche

Und Touristen gibt es hier viele, was kein Wunder ist, denn die Stadt ist geradezu märchenhaft schön. Zur einen Seite der von riesigen Palmen gesäumte Mekong, zur anderen Seite noch ein Fluss, in der Umgebung ragen die Berge auf, farbenprächtige Märkte, ein prunkvoller Königspalast, der heute als Museum dient und neben Kunstschätzen die Autosammlung des letzten Königs beherbergt.

 

 

Details an einem Tempel in Luang Prabang

Und an den vielen Tempeln kann ich mich gar nicht sattsehen. Manche sind über und über mit Mosaiken bedeckt. Wohin man auch geht, alle Nase lang schimmert es golden und die Stadt scheint in ein flirrendes goldenes Licht getaucht zu sein.

 Darüber ein strahlend blauer Himmel. An den Tempeln werden Opfergaben verkauft, kunstvolle kleine Gebinde aus Blättern und orangefarbenen Blüten und winzige piepende Vögel, die man dann dem Buddha zu Ehren in die Freiheit entlässt.

 

 Opfergaben: Vögel in Körbchen, Blumengebinde

Doch wenn die Sonne tiefer sinkt und schließlich untergegangen ist, zeigt sich die Schattenseite dieser Schönheit, denn es wird nachts eiskalt. Schon in Pakse, einem Städtchen in Südlaos, habe ich so gefroren, dass ich mir warme Kleidung kaufen musste, und in Luang Prabang schlafe ich mit Socken, Leggings, Hemd, Pyjama, dicker Sweatjacke mit Kapuze. Wenn ich mich dann in die vier Decken wickle, die in meinem Zweibettzimmer erfreulicherweise zur Verfügung stehen, geht es. Häufig haben die Fenster hier keine Scheiben, sondern nur ein Fliegengitter, und 90 Prozent der Restaurants sind auch als Open-Air-Lokale angelegt. Da sitzen die armen Touristen dann in ihren Fließjacken und windbreakern und schlottern.

 

 

 

 

Fischer in Luang Prabang, früh am Morgen

Deshalb habe ich mich früher als geplant von Laos verabschiedet und bin weiter nach Thailand. Doch die Gesichter der Laoten, diese scheuen, lieben Blicke und die Augen der jungen Mönche, die kann ich nicht vergessen. Ich mag die Laoten, sogar lai-lai. Das ist laotisch und heißt sehr!



Ratanakiri

7 12 2013

Ratanakiri ist eine Provinz im Nordosten von Kambodscha. Der Name der Hauptstadt bedeutet „rote Erde“ und schon nach wenigen Stunden in Banlung war auch ich überzogen von roten Staub. 

 

 

Straße in Banlung

 

In Ratanakiri wird Kautschuk gewonnen, man baut Cashewnüsse und Maniok an, doch Fremde verirren sich nur hierher, um zu einer Treckingtour im nahen Virachey Nationalpark aufzubrechen.

Mir war nicht so nach Dschungel, zumal alle Zurückkehrenden von Moskitos, Blutegeln und schrecklichen Strapazen berichteten. Aber wo es Dschungel gibt, müssen bisweilen auch große Bäume weggeschleppt werden, und das können eigentlich nur Elefanten. Die seltene Gelegenheit habe ich genutzt. Natürlich kann man auch in Hamburg Lokstedt auf einem Elefanten reiten, aber eben nicht durch den Dschungel!

Mutter und Tochter Elefant gehen immer zusammen, und da ich die einzige Touristin war, setzten sie ihre vielen Tonnen nur für mich in Bewegung und schaukelten mich eine Stunde lang durch die Gegend. Zuerst ging es die rote Piste entlang. Die Mutter ging voraus, die Tochter hinterher. Mein Mahout war ein kaum zwölf Jahre älter Bengel, er saß auf dem Kopf des Elefanten und lenkte nur mit den Füßen. 

Als wir von der Schotterpiste abbogen und in den Wald kamen, fühlte ich mich wie die Königin des Dschungels. Sonst muss man in diesen Breiten ja darauf achten, wohin man tritt, um nicht versehentlich eine Baumwurzel, ein dorniges Gestrüpp oder gar eine Schlange zu übersehen, aber jetzt konnte ich in aller Ruhe und aus einiger Höhe die riesigen Bäume, die seltsamen Schlingpflanzen und die spatzengroßen Schmetterlinge betrachten. Mitten im Wald machte der Mahout des Muttertiers es sich dann bequem, streckte sich auf dem Sattel aus, zog sein Handy aus der Tasche, stellte Musik an, setzte die Ohrhörer ein und chillte eine Runde. 

 

 

Der Wunsch nach etwas Entspannung zwischendurch muss auch die junge Fleischereifachverkäuferin angetrieben haben, die ich auf dem Markt in Banlung sah. Sie saß nicht hinter ihrem Ladentisch und hockte auch nicht mitten in der Ware, sondern schaukelte gemütlich über den Fleischbrocken – in einer Hängematte.

Metzgerei mit Hängematte

 Jeder größere Ort hat eine Markthalle, so auch in Banlung. Doch hier werden nicht etwa Lebensmittel verkauft, sondern Schmuck. In Ratanakiri gibt es viele Edelsteinminen, und die wertvollen Stücke werden in der Markthalle von zahllosen Goldschmieden zu prächtigen Geschmeiden verarbeitet.

 

Goldschmiede in Banlung

In Kratie habe ich einen Blick in verschiedene Tageskliniken geworfen und mir mit Schrecken ausgemalt, was mir bevorstünde, wenn ich hier mit Denguefieber oder Malaria darniederliegen würde. Diese Ambulanzen sind in Ladengeschäften untergebracht und liegen dann zum Beispiel zwischen Busstation und Lebensmittelladen. Der Raum ist zur Straße offen, ein Bett steht neben dem anderen, manche Patienten liegen auch in Hängematten und siechen vor sich hin. Die meisten haben Infusionen am Arm, die aber auch ambulant verabreicht werden, und so sieht man Menschen mit einem Bambusstab mit Infusionsflasche auf ein Motorrad steigen. 

 

In Bandung ragte sogar mal eine Infusion aus einem minivan.

 Krankentransport in Kambodscha

 In Ratanakiri leben viele „minorities“, die mit Körben auf dem Rücken in die Stadt laufen, auf dem Markt einkaufen oder ihre Produkte feilbieten. 

In den traditionellen Häusern leben alle unter einem Dach. Wenn die Kinder erwachsen sind, ziehen sie in ein eigenes kleines Haus, gleich nebenan. Dort bleiben sie, bis sie selbst eine Familie gründen.

Links das Familienhaus, daneben die Häuser für die Teenager. In der Mitte das für den jungen Mann, rechts das für die junge Frau

 

 

 



Beijing bei blauem Himmel

14 09 2013

Heute war endlich blauer Himmel über Peking – und gleich eine ganz andere Stimmung in der Stadt. Lotte, meine Reisegefährtin, ist eingetroffen und wir haben lange Spaziergänge durch die Stadt gemacht. Viele der Straßen sind von Bäumen gesäumt – Bäume mit fein 

 

gefiederten Blättern , sind das Akazien?

 

 

Jedenfalls

 sind sie hübsch und spenden Schatten, den man heute gut brauchen konnte.

 

Wir haben Yonghe Gong, den tibetischen Tempel, besucht und wie alle anderen Räucherstäbchen geschwenkt. 

Er huldigt

 

Ihm wird gehuldigt

 

Anschließend war ich im National Arts Museum of china. Am Eingang muss man seinen Pass vorzeigen, dann wird die Tasche geröntgt, aber Eintritt kostet es nicht. Es gab etwa acht Ausstellungen, am besten gefallen hat mir die gemeinschaftsausstellung mit Taiwan, junge, zeitgenössische Kunst, Filme, Medienkunst zum Thema essen und zur Erotik. Aber auch textile arbeiten fand ich spannend: etwa fünfzig verschiedene gestrickte Kleidungsstücke – gestrickt aus Toilettenpapier. 

Im Garten die riesige Ameise und der alte Philosoph, der wieder Teil der Natur wird.

 

 

Später noch auf dem nachtmarkt – nichts für mich. Ich möchte weder Spinnen probieren, noch aufgespießte Frösche degustieren  – und all das Viehzeug am liebsten gar nicht erst sehen.

 



letzter Blick auf das schöne Hamburg

7 09 2013

Hafencity.JPG



jetzt gehts loooos

7 09 2013

in zehn stunden geht der flieger hh-helsinki und dann weiter nach hongkong – bin ich aufgeregt!!! in den letzten wochen gab es etliche unerwartete probleme: ich habe mir noch schnell eine insektenallergie zugelegt (braucht man in asien!!!), china hat seine visabestimmungen geändert, die bank hat meinen kreditkartenantrag versehentlich nicht weitergeleitet, aber jetzt ist alles im lot. meine wohnung ist vermietet – an eine chinesin. gestern noch ein letztes mal in der hafencity  und die elbe glitzerte in der sonne – tschüß, hamburg!