auf dem weg zum heiligen Berg

18 09 2013

Im hotel fragten wir nach mineralwasser, bekamen stattdessen zwei enorme Kannen, eine mit heißem Wasser, die andere eine thermoskanne, dazu eine winzige Packung mit grünem Tee, und so konnten wir am nächsten tag einen early Morning Tea im Bett genießen. Als wir dann aufbrachen, stand das gesamte Personal Spalier, winkte, grüßte und kicherte, wir ebenso. 

Das Hotel lag am tristen Ortsrand an einer viel befahrenen Straße, aber kaum waren wir zehn Minuten gelaufen, kamen wir in eine grüne, belebte, muntere Stadt.

Und logieren jetzt in einer Jugendherberge, die ein Traum ist. Ein großes helles Zweibettzimmer, eigenes Bad, man spricht ein bisschen englisch, es gibt w- LAN und der bedeutende daoistische Tempel, der uns hierher gelockt hat, ist gleich um die Ecke und die zypressen, die dort zu bewundern sind, sollen 2000 jahre alt sein. 

 

Ein Glücksbrunnen  im Tempel

 

Auf dem Weg dorthin kamen wir durch eine chinesische Fußgängerzone, Geschäftszeilen und davor Bauern, die von Karren ihre Produkte verkaufen oder kleine Pfannkuchen braten.

Apropos Pfannkuchen: am Abend waren wir in einem chinesischen all-you-can-eat. Man zahlte am Eingang 42 Yuan, etwa 5 Euro und konnte dann soviel essen und trinken, wie man wollte. In die Tische waren Holzkohlengrills eingelassen und wir haben uns Fleisch, chinesische Pilze, Gemüse gebrutzelt. Zwischendurch ging jemand mit einem riesigen Bottich Garnelen rum und verteilte großzügig. Der Laden war brechend voll, gute Stimmung, übermütige junge Menschen.

 

Heute – 19.9. haben wir den Mount taishan  bestiegen, einen der heiligen Berge Chinas. Der Chinese stellt sich das Reich der Mitte als ein Quadrat vor und der Taishan markiert die östliche Ecke. Zudem sieht er die Erde als einen lebenden Organismus. Die Heiligen Berge sind Punkte besonderer Energie, die wie akupunkturnadeln das Ganze harmonisieren.

Früh um halb acht ging’s los, und zumal heute Mondfest war, an dem die Chinesen sich besondere Mondkuchen schenken und frei haben, war ziemlich was los. Der weg ist schon von vielen Kaisern samt Gefolge gegangen worden und besteht größtenteils aus breiten, gepflasterten wegen durch duftende Nadelwälder. Je weiter man nach oben gelangt, desto steiler werden die Wege, bis sie dann nur noch aus Treppenstufen bestehen. 

 

 

Wo kamen vorbei an daoistischen Tempeln und Felsen, die mit chinesischen Versen und Weisheiten beschrieben waren.

 Der ganze Berg gilt als Kunstwerk und Heiligtum gleichermaßen.

 

 Nach etwa der Hälfte der Strecke – nach 4 Stunden –  sind wir mit der Seilbahn weitergefahren.

In taishan haben wir keine einzige langnase gesehen, erst heute auf dem Berg wieder zwei oder drei. Die Chinesen Staunen uns mit großen Augen an, ebenso wie wir sie. Ob wir wollten oder nicht, wir mussten mehrmals für Fotos posieren, bei denen uns wildfremde Menschen den Arm umlegten oder ihr verschrecktes Kleinkind auf den Schoß setzten.



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